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Berlin - Weinfelden
      

Vom 21.07.2011 - 04.08.2011

Etappe 00 Donnerstag , 21.07.2011
Weinfelden - Berlin Hauptbahnhof
Bahnfahrt mit dem City Night Liner
Nervosität machte sich bereits 2, 3 Tage vorher bemerkbar. Schlecht geschlafen, den ganzen Tag »zablig«. Komisch, sind wir doch schon schlechter vorbereitete Reisen cooler angegangen. Man(n) wird älter, Frau sowieso…
Eigentlich hatten wir geplant, den Hauptbahnhof Zürich per Velo zu erreichen. Doch die Wetterfrösche haben uns schon die ganze Woche genug Angst eingejagt - und leider hatten sie recht. Also fiel der Besuch bei Fredy`s im Vorbeifahren ins Wasser… wir nahmen den Zug.
Welch eine Überraschung: Daniel und Désirée standen auch am Perron 17, bereit der Einladung von Michi Späth und seiner Frau zu ihrer kirchlichen Hochzeit in Berlin zu folgen.
19.42 Uhr pünktliche Abfahrt des City Night Liners. Ein 4-er Tisch im Speisewagen war schon vom lieben, herzigen, an alles denkenden Vater reserviert! So verbrachten wir zusammen im Zug diesen Abend wie im Flug. Geschätzte 227`335 Weichen und 10 Schlafminuten später trafen wir pünktlich in Berlin ein.
Etappe 01 Freitag , 22.07.2011
Berlin Hauptbahnhof - Ferch
·    60.28 Km
·       258 m Steigung
·       256 m Gefälle
·      13.8 Km/ Durchschnittsgeschwindigkeit
·           4 Std. 23 Min. Gesamtdauer
Ausgestiegen sind wir wohl an einem der schönsten Bahnhöfe der Welt. Empfangen hat uns Berlin aber mit für Velofahrer denkbar schlechtem Wetter. Dank der Glasfassade am Bahnhof war sofort ersichtlich, dass Gamaschen, Regenhose - und Jacke noch im Trockenen montiert werden mussten. Gute Ausrüstung, tolle Moral - auf geht`s in den Kampf!
Von der vorbereiteten Stadtbesichtigung haben wir drei Viertel gestrichen. Angelas Wohnsitz und das Brandenburger Tor nahmen wir im Vorbeifahren mit. Auf der vorgesehenen Route fuhren wir stadtauswärts an der Siegessäule vorbei Richtung Potsdam, absolvierten die für Velofahrer erlaubte Route ins Schloss Sans Soussis und kämpften uns durch die Sturmböen nach Ferch.
Im Haus am See würden wir jetzt bei idealem Wetter im wunderschönen Biergarten sitzen und nicht mit einem Pfefferminztee das feine Nachtessen abschliessen.
Etappe 02 Samstag , 23.07.2011
Ferch - Wittenberg
·    79.79 Km
·       264 m Steigung
·       225 m Gefälle
·      16.0 Km/ Durchschnittsgeschwindigkeit
·           5 Std. Gesamtdauer
Mit einem Stossgebet gen Himmel sind wir gestern Abend eingeschlafen. Es hat sich gelohnt! Am Morgen ein Blick aus dem Fenster - nur Wasser! Gott sei Dank - es war nur der Schwielowsee!
Gut gestärkt nehmen wir ohne Regenklamotten die heutige Etappe unter die Räder. Durch unendliche Wälder, auf perfekt asphaltierten und beschilderten Radwegen ( Ende - Anfang) trotzten wir dem heftigen Gegenwind. Aus der Flachetappe wird eine Bergetappe. Unterwegs wollten wir eigentlich unseren Proviant ergänzen, aber in all den Dörfern fanden wir keinen einzigen Laden. Leben hier alle von Luft und Liebe? Aber nein - der Körperfülle nach zu schliessen, muss es doch einen Tricatel geben. Auch wir wurden fündig. Bei »Billig - billiger« erstanden wir unser Mittagessen. In einer der zahlreichen Schutzhütten tafelten wir windgeschützt.
Nach ca. 60 km in gut bewegter, frischer Luft stand uns eigentlich noch die vermeintlich wohlverdiente Abfahrt bevor. Aber weit gefehlt! Die vorbereitete Route zeigte geradeaus ins Verderben. Bei diesem Ostdeutschen »Marathon de sable« versanken unsere Räder teilweise in den Sanddünen, obwohl weit und breit kein Meer sichtbar war. Kurz vor den Toren vom Wittenberg besserte sich der Strassenzustand von Sand zu Kopfsteinpflaster und schliesslich stellten wir fest, dass unsere Muskeln dank der unterschiedlichsten Strassenbeläge vollkommen gelockert waren. Jeder Nachteil hat auch einen Vorteil!
Im Hotel zum goldenen Adler mitten in der Altstadt haben wir ein velofreundliches Gastgeberpaar gefunden. Im Augenblick tafeln wir mit Luther und Goethe im Geist und Oldiemusik von einer Silberhochzeit im Ohr.
Etappe 03 Sonntag , 24.07.2011
Wittenberg - Hohenheida
·    77.69 Km
·       280 m Steigung
·       222 m Gefälle
·      14.7 Km/ Durchschnittsgeschwindigkeit
·           5 Std. 17 Min. Gesamtdauer
Die Sonnenstrahlen weckten uns pünktlich um 7.30 Uhr. Trotz opulentem Nachtessen und Silberhochzeitsmusik haben wir gut geschlafen. Gott sei Dank haben wir beim Morgenessen tüchtig zugelangt, obwohl wir nicht wussten, was uns erwarten würde.
Wittenberg Lutherstadt, Reformationsstadt - jeder Sonntag ein heiliger Sonntag: Alle Läden geschlossen, Restaurants erst ab 10 Uhr geöffnet. Dank gütiger Mithilfe der Einheimischen haben wir doch noch ein Brötchen und Wasser für unterwegs erstehen können.
Voller Tatendrang nahmen wir die 78 km in Angriff. Trotz kräftigem Gegenwind erfreuten wir uns am tollen Radweg stadtauswärts und über die Elbe. Die Freude währte nur kurze Zeit. So wie es am Vorabend aufgehört hatte, ging es jetzt weiter. Der grösste Teil der 78 km erwies sich als Hardcore Single Trail. Gepaart mit dem üppigen Gegenwind war Fahren in den kleinsten Gängen angesagt. Ob der ganzen Konzentration auf die Wegbeschaffenheit konnten wir uns heute der Landschaft nicht gebührend widmen.
Abgekämpft erreichten wir die Pension Rickelt in Hohenheida.
Zum Glück haben wir im Voraus unsere Unterkünfte reserviert! Es wäre praktisch unmöglich auf unserem Weg spontan eine Unterkunft zu finden.
Auf unserer Tour durch das Runddorf Hohenheida trafen wir den einzigen Gasthof mit einem Betriebsferienschild verziert an. Da mein Schatz auf seiner klugen Karte zu Hause aber noch ein Hotel entdeckt hatte, stand einem feinen Nachtessen nichts mehr im Wege.
Etappe 04 Montag , 25.07.2011
Hohenheida - Naumburg
·    74.36 Km
·       198 m Steigung
·       205 m Gefälle
·      15.0 Km/ Durchschnittsgeschwindigkeit
·           4 Std. 57 Min. Gesamtdauer
Gut geschlafen im Bauernhof der Familie Rickelt. Die Batterien beim Frühstück geladen, fahren wir bereits um 9 Uhr auf unserer nächsten Etappe nach Naumburg.
Zügig kamen wir voran Richtung Leipzig. Vor den Toren der Stadt hatten wir ein «déja vu« ( Autobahnbaustelle!). Ein einheimischer Biker lotste uns durch die Umleitung. Der Rest war ein Kinderspiel. Leipzig ist eine Stadt, die einen längeren Aufenthalt verdient hätte - vielleicht bei einem nächsten Mal. Am Ausgang der Stadt haben wir mit Schrecken festgestellt, dass wir immer noch ohne Wasser und Proviant unterwegs sind. Nach einigen Kilometern an unzähligen Kleingartenvereinen vorbei, stiessen wir im kleinen Kaff Kitzen auf einen echten! Tante Emma Laden! Alles erhalten, was wir uns gewünscht haben und in einem 5 Minuten Gespräch erfahren wir, wie mies es den Leuten hier eigentlich geht. Trotz den finanziellen Herausforderungen, die die Menschen hier haben, sind sie positiv eingestellt und nehmen z.B. halt auch drei verschiedene Arbeitsstellen an,um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können.
Unsere weitere Fahrt führte uns auf besseren Strassen als gestern durch einen riesigen Windpark. Die Räder drehten sich auch wirklich, aber von Lärmbelästigung wie sie unsere Schweizer Umweltschützer heraufbeschwören, keine Spur! Das Rauschen der Bäume im Wind, war das einzige Geräusch, das zu hören war!
Mit Unterstützung der Vitaminstösse der Bananen erreichten wir ohne Mühe (ein bisschen übertrieben) Naumburg.
Ein ganz hübsches, modern gestyltes Zimmer im Onkel Ernst erwartete uns. Ausnahmsweise im Parterre, nicht wie üblich im obersten Stock für die müden Velofahrer. Auf Empfehlung unserer Gastgeberin landeten wir im Restaurant »bocks«. Vitamin B vom Onkel Ernst verhalf uns zum letzten freien Tisch. Es wäre sehr! schade gewesen, wenn das nicht geklappt hätte. Es erwartete uns eine kreative, ideenreiche Küche eines jungen Teams. Ein überaus aufmerksamer Service rundete den Abend ab. Von unseren Tischnachbarn erfuhren wir, dass das Lokal 13 Gault-Millau-Punkte aufweist. Des weiteren haben uns die beiden Akademiker über die speziellen Ex-DDR-Verhältnisse und die heutige Entwicklung informiert.
Das Essen im Gault-Millau-Tempel hat uns  94.60 Euros gekostet! Angefangen mit einem Rotkäppchen-Sekt, gefolgt von einem einheimischen Müller-Thurgau und einem Blauen Zweigelt zu den beiden Vorspeisen, die da waren: Flusskrebssalat/Cannelloni mit Kaninchenfüllung. Zur Hauptspeise Milchlamm mit gebratenen Polentaschnitten für den Chef und Französische Maispoulardenbrust auf Kartoffel-Gorgonzolagratin. Zum Dessert eine Teller für 2 mit 4 wunderbaren Französischen Rohmilchkäsen mit selbstgebackenem Baguette!!!
Etappe 05 Dienstag , 26.07.2011
Naumburg - Bad Berka
·    77.67 Km
·       653 m Steigung
·       507 m Gefälle
·      15.6 Km/ Durchschnittsgeschwindigkeit
·           4 Std. 58 Min. Gesamtdauer
Heute Morgen wurden wir von Sonnenstrahlen geweckt. Nach einem liebevoll zubereiteten Frühstück samt frischer Ananas füllten wir heute unsere Proviantsäcke sofort beim Nachbarn. Beruhigt machten wir uns auf den Weg nach Bad Berka.
Stundenlang folgten wir der Saale. Der ruppige Aufstieg zur Rudelsburg, der eher für Wanderer geeignet gewesen wäre, lohnte sich. Ein grandioser Ausblick ins Tal hinunter und auf die zwei benachbarten Burgen waren der Lohn für das Hochschieben der Velos durch einen ca. 25 % steilen felsigen Hohlweg.
Der anschliessende Wechsel vom Saale- auf den Ilmradweg war wegen einer weiteren Baustelle (Brücke weg!) mit Zusatzkilometern verbunden. Landschaft und Dörfer entschädigten uns für den Umweg. Unterwegs hatten wir die Möglichkeit an einer Wasserpumpe unsere Flaschen aufzufüllen. Die restlichen 20 km schafften wir ohne Probleme dank dem »Amerikaner« (GPS). Die Pension Ilmhof in Bad Berka haben wir punktgenau gefunden.
Eine wiederum sehr freundliche Gastgeberin hiess uns willkommen in einem sehr schönen Haus mit wunderbarem Garten. Abfluss repariert, Wäsche gewaschen und an der Wäschespinne aufgehängt, das Dorf besichtigt und schon sitzen wir wieder beim Abendessen, das heute rustikal ausgefallen ist. Wir freuen uns auf unsere morgige Bergetappe über den Thüringer Wald.
Etappe 06 Mittwoch , 27.07.2011
Bad Berka - Stützerbach
·    57.35 Km
·       549 m Steigung
·       204 m Gefälle
·      15.0 Km/ Durchschnittsgeschwindigkeit
·           3 Std. 49 Min. Gesamtdauer
Die Freude heute Morgen war gross, als wir die Vorhänge öffneten - eitel Sonnenschein!
Unsere heutige Etappe führte uns den ganzen Tag der Ilm entlang. Leider gegen den Strich. Wir wurden von den Einheimischen bewundert, gewarnt, und der Hut wurde gar gezogen, wo immer wir gefragt wurden, wohin uns unsere Tour führe. Es führte so weit, dass wir uns überlegten, ob wir wohl den Zug nehmen müssten! Auch ein entgegenkommender Radfahrer rief uns zu: »Mensch, falsche Richtung!«. Wir liessen uns nicht unterkriegen und schon bald stellte sich heraus, dass die hiesige Bevölkerung keine Ahnung von Bergen hat. Stetig aber durchaus sanft führte der Weg mal direkt an der Ilm, manchmal etwas höher oben durch eine intakte Natur.
Um die Mittagszeit haben wir unser in Kranichfeld gekauftes Brötchen mit Rohschinken (1.87 Euros) bei strahlendem Sonnenschein verdrückt. Kurz vor Ilmenau verdunkelte sich der Himmel. Der Wind wird wohl die dunklen Wolken wegwehen. Aber weit gefehlt! Vielleicht wären wir noch trocken ans Ziel gekommen, wenn Heidi nicht nach dem üppigen Essen an der Sonne noch ein Mittagsschläfchen gehalten hätte…
Aber alles Schlechte hat auch sein Gutes. Sonst hätten wir das hübsche Café im Park bei Ilmenau mit dem netten Wirt und Antiquitätenhändler sicher rechts liegen lassen. So kamen wir gerade rechtzeitig vor dem ersten Schauer noch unter Dach. Bei Kuchen, Kaffee und Tee hielten wir noch ein Schwätzchen mit den Rentnern, während wir uns in unser ausserirdisches Regenkostüm quälten. Da sich keine Wetterbesserung abzeichnete, fuhren wir bei Dauerregen Richtung Stützerbach.
Auf diesem letzten Teilstück lernten wir dann die verschiedenen Untergründe wie Schotter, Sand, Kopfsteinpflaster, singletrailartige Passagen und Wiesen auch bei Regen zu meistern. Trotz allem kamen wir zügig voran. Im Gasthof Reifberg in Stützerbach konnten wir unsere Regensachen schon wieder zum Trocknen auf den Balkon hängen, denn das Gewitter hatte sich mittlerweilen verzogen.
Ein kurzer Spaziergang, Thüringsche Hausmannskost, ein Rennsteigtropfen zum Abschluss und ab gings in die Heia.
Etappe 07 Donnerstag , 28.07.2011
Stützerbach - Coburg
·    65.40 Km
·       781 m Steigung
·      1113 m Gefälle
·      15.7 Km/ Durchschnittsgeschwindigkeit
·           4 Std. 09 Min. Gesamtdauer
Bereits um halb sieben blinzelte die Sonne in unser Zimmer (leider zu früh!). Dafür erschienen wir pünktlich zum Frühstück. Ein nach modernen ernährungswissenschaftlichen Richtlinien zusammengestelltes Morgenessen erwartete uns. Es gibt noch clevere Wirtinnen! Ein Papiersack lag bereit, um ev. übrig gebliebene Brötchen als Picknick mitzunehmen. Weil wir ja niemandem etwas wegnehmen würden und es schade wäre die restlichen Sachen weg zu schmeissen…
So war schon für unser Mittagessen gesorgt und wir konnten uns unbeschwert auf die Reise machen, nachdem wir mit den Senioren vor dem Gasthof noch unsere Route besprochen haben. Trotz ihres gut gemeinten Rats unsere Reise doch auf der Hauptstrasse fortzusetzen, haben wir unseren wochenlangen Vorbereitungen getraut und uns in die entgegengesetzte Richtung davon gemacht. Gut so!!!
Denn bald zeigte sich, dass ein frisch asphaltierter, schmaler Weg sich durch ein alpweideähnliches Tal schlängelnd den nächsten Höhen des Thüringer Waldes entgegenstrebte. Ein grosser Teil unserer Strecke führte dem berühmten Rennsteig entlang. Flache Teilstücke auf der Krete wechselten sich ab mit rasanten Abfahrten, um kurz darauf die verlorene Höhe wieder mit einem knackigen Aufstieg wett zu machen. Nachher folgte die grosse Abfahrt! Sicher an die 10 km auf unausgebauten Waldwegen gings bergab am Werrateich vorbei, wo wir bei einem Schwatz mit 2 einheimischen Waldarbeitern unsere Bremsen abkühlen liessen. War auch nötig,denn die restlichen 3 km forderten nochmals unsere ganze Fahrtechnik. Unsere zügige Fahrt nach Coburg wurde noch durch einige sehr steile Rampen gebremst.
Ein wunderbares Zimmer erwartete uns im Hotel Stadt Coburg. Vor dem Abendessen machten wir noch einen Abstecher in die pittoreske Altstadt. Gegessen haben wir auf der Gartenterrasse des Hotel-Restaurants. Das bisher beste Essen haben wir in vollen Zügen genossen.
Etappe 08 Freitag , 29.07.2011
Coburg - Forchheim
·    79.72 Km
·         89 m Steigung
·       128m Gefälle
·      18.2 Km/ Durchschnittsgeschwindigkeit
·           4 Std. 22 Min. Gesamtdauer
Heute ging es ICE-mässig voran! Die kette praktisch immer auf dem grossen Kranz kamen wir der Itz entlang Bamberg schnell näher. Und sind, ehe wir es uns versehen, schon vorbei. Auch diese Stadt gehört auf unsere Liste der intensiver zu besuchenden Orte!
Wir benützen am Main-Donau-Kanal noch die Gelegenheit unser Mittagessen zu verzehren, denn es geht wirklich rasant voran auf dieser meist auf oder unter dem Damm geführten gut ausgebauten Strecke.
Wir haben Forchheim schon erreicht, als sich der schon am Morgen mehr oder weniger trübe aber trockene Himmel verdüsterte, und es urplötzlich anfing wie aus Kübeln zu giessen. Uns gelang es gerade noch unter einem Hausdach Unterschlupf zu finden. Zusammen mit 2 anderen Paaren konnten wir uns dank dem netten Hausherrn im Hofeingang ins Trockene stellen. Bei Getratsch über Politik, Reisen,Velos und anderes, bemerkten wir kaum, dass der Regen schon aufgehört hatte. Jetzt fehlten noch genau 200 m bis zum Hotel, das wir staubtrocken erreichten.
Im 4-Sterne-Hotel Plaza in Forchheim durften wir mit unseren Velos direkt in die Hoteleingangshalle fahren und sie im Konferenzraum unterstellen. Frisch geduscht begaben wir uns in die Stadt um uns umzusehen, wo wir etwas zu essen kriegen. Das erwies sich als ziemlich schwierig, weil anlässlich des Annafestes einige traditionelle Restaurants geschlossen waren, da die Wirte offenbar in den Beizen am Fest beschäftigt waren. Noch nie schlecht gefahren sind wir mit einem Chinesen. Auch diesmal nicht! Für 20 Euros haben wir 2 x 2 Frühlingsrollen, 1 x Schweinefleisch mit verschiedenen Gemüsen, 1 x Ente mit Bambus und Pilzen, 2 x Reis, 1 x 5dl Bier und 1 x 5dl Radler bekommen!!! Auf dem Nachhauseweg noch ein schönes Dessert in einer Eisdiele und dann konnten wir noch ausgiebig unser schönes Zimmer geniessen.
Etappe 09 Samstag , 30.07.2011
Forchheim - Hilpoltstein
·    72.72 Km
·       222 m Steigung
·       104 m Gefälle
·      18.0 Km/ Durchschnittsgeschwindigkeit
·           4 Std. 02 Min. Gesamtdauer
Anton, der Entlebucher Haushund begrüsste uns auf unserem Gang zum Frühstück. Nach dem ausgiebigen Kalorientanken packen wir unsere Drahtesel, gehen einkaufen und legen los.
Die heutige Portion Sonnencrème hätten wir uns sparen können, das stellte sich schnell heraus. Die Bandbreite der heutigen Himmelsfarben beschränkte sich auf hell- bis dunkelgrau. Zur Abrundung wehte ein steifer, kühler Wind aber … welch ein Glück, den ganzen Tag von der richtigen Seite. Wir haben nur die Unterseiten der Blätter gesehen - was für ein gutes Zeichen!
Praktisch den ganzen Tag verbrachten wir auf dem Damm des Main-Donau-Kanals. Die einzigen spürbaren Höhenunterschiede waren die Staustufen. Die Schleusen sind für sehr grosse Frachtschiffe dimensioniert, sodass wir an den 3 Orten jeweils ca. 25-30 m überwinden mussten. In Windeseile passierten wir so Erlangen, Fürth und Nürnberg.
Unser rasantes Tempo von ca. 20-23 km/h inkl. Gepäck auf der geraden Strecke flussaufwärts! (nur bemerkbar an den Schleusen, denn der Wind faltete die Wellen so, dass der Eindruck entstand, der Main fliesse abwärts), ermöglichte uns den Zimmerbezug vor 14 Uhr.
Kaum geduscht und eingerichtet, begann es zu regnen. Die Sight-Seeing-Tour beschränkte sich auf die Suche der Vordächer, die es nicht gab, bis zum nächsten Café. So blieb uns noch Zeit zum Relaxen. Dann »The same procedure« wie jeden Abend…
Etappe 10 Sonntag , 31.07.2011
Hilpoltstein - Mörnsheim
·    73.81 Km
·       432 m Steigung
·       405 m Gefälle
·      16.5 Km/ Durchschnittsgeschwindigkeit
·           4 Std. 28 Min. Gesamtdauer
Für einmal geschlafen wie Murmeltiere. Für einmal nur einmal gepackt, da der Reiseleiter die gloriose Idee hatte, schon gestern Wasser zu kaufen und die Brötchen vom Nachbarn sogleich zu verstauen. So waren wir beängstigend früh schon abfahrbereit (9.20 Uhr).
Bei kühlem Wetter (ca. 15 Grad am Nachmittag), Wind meist von hinten oder seitlich, fuhren wir den ganzen Tag in langen Hosen, Ärmlingen und Jacken. Schon bald tauchten wir wieder in den finsteren Wald ein, fuhren aber Kilometer um Kilometer ohne ein Vieh zu sehen. Bald nahte die heutige Hauptattraktion: der Brombachsee! Ein riesiger Stausee. Statt mir der jungen Dame, die den grossen Parkplatz bewachte, zu scherzen, dass wir nur auf der Durchfahrt wären und daher kein Ticket bräuchten, hätten wir uns gescheiter auf den Weg zum Damm hinauf konzentriert. Denn flugs gings bergab und wir sahen nur noch, wie breit der Damm war. Kein Blick auf den See!!!
Kein Grund zum Traurigsein für Landratten, denn sofort waren wir wieder im Wald. Bei jedem Fischteich wurde dann darauf aufmerksam gemacht, wie schön doch so ein See sei…
Umso ausgiebiger fiel die Besichtigung von Weissenburg mit einem der ältesten Stadttore Deutschlands aus. Bald bogen wir in den bekannten Altmühlradweg ein. Nun schlängelten wir uns wie die Altmühl unserem Ziel entgegen. Kurz vor Mörnsheim zweigten wir auf den Gailachradweg ab, dem wir morgen ein Stück weit folgen werden.
Dank der »frischen Witterung« hatten wir nicht wirklich das Bedürfnis lange Pausen zu machen, sodass wir die 74 km schnell hinter uns bringen konnten und schon um ca. 14 Uhr unter der Dusche standen. Genug Zeit für Kaffee und Kuchen und Fotosession.
Jetzt freuen wir uns auf unser »Schäferstündchen« die Spezialität des Hauses. Ein Lammgericht von den naturaufgewachsenen Altmühllämmern: Lammkotelettes, Lammbratwürstli, Lammbraten, Lammleberli, Lamm in Tomatensauce wie z.B Irish Stew und Lammplanzerl genannt Big Määh. Das Ganze wird abgerundet mit Speckbohnen und Bratkartoffeln. Nach dem Essen setzten sich die zwei Zürcher-Deutschen, die wir beim Spaziergang am Veloflicken getroffen hatten, zu uns. Beim Kaffee haben wir uns dann noch ganz angenehm unterhalten über Gott und die Welt, die laut Wirtin morgen im Sonnenschein erstrahlen soll.
Etappe 11 Montag , 01.08.2011
Mörnsheim - Lauingen
·    75.70 Km
·       323 m Steigung
·       293 m Gefälle
·      17.1 Km/ Durchschnittsgeschwindigkeit
·           4 Std. 25 Min. Gesamtdauer
Zmörgelet mit der Fastschweizerfamilie Frick aus Uster. Die Wirtin versprach uns einmal mehr gutes Wetter. Gestärkt fahren wir das Tante-Emma-Lädeli an, um unseren Wasservorrat aufzufüllen. Eine Kundin versprach uns, dass um 11 Uhr die Sonne scheinen werde…
Sonne hin oder her, erlebten wir auf dem ersten Teil unserer heutigen Etappe durchs einsame Gailachtal hinauf einen der schönsten Streckenabschnitte unserer Reise. Trotz der auffällig vielen Hochsitze sahen wir nur die eine oder andere tote Maus auf dem Waldweg. Der Rest der Überführungsetappe an die Donau war geprägt von auf und ab. Dank der mittlerweile guten Kondition meisterten wir aber auch diesen Abschnitt ohne Probleme. Der Weg von Donauwörth nach Lauingen verlief meist auf asphaltierten, langweiligen Strecken.
Zum heutigen Nationalfeiertag haben wir uns in Lauingen das tolle Hotel Kannenkeller mit wunderbarer Küche ausgesucht. Mittlerweile ist der Sommer mit einer Pünktlichkeit zurück gekehrt, dass wir unser Nachtessen bei angenehmen Temperaturen im Biergarten geniessen konnten.
Etappe 12 Dienstag , 02.08.2011
Lauingen - Laupheim
·    74.76 Km
·       169 m Steigung
·         95 m Gefälle
·      18.4 Km/ Durchschnittsgeschwindigkeit
·           4 Std. 03 Min. Gesamtdauer
Halleluja - strahlend schöner Sonnenschein!
Tenue »kurz« ist angesagt. 75 lockere Kilometer erwarten uns. Das war Flussradfahren pur. Fast ein bisschen langweilig. Auf gut befahrbaren Waldwegen gings vorwiegend der Donau entlang. Vor Ulm kilometerlang durch geschützten Auenwald. Sehr angenehm bei den heutigen Temperaturen, die mit bis zu 27 Grad um mehr als 10 Grad höher waren als gestern. Heute hatten wir erstmals das Gefühl, dass sehr viele Tourenfahrer unterwegs waren, aber: »Mensch, alle in die falsche Richtung!«. Der Donauradweg als einfache Flusstour scheint doch noch sehr beliebt zu sein.
Um die Mittagszeit passierten wir bereits Ulm und machten in den ruhigen Parkanlagen Mittagspicknick. Dank künstlichen Verzögerungen konnten wir bei unserer Ankunft in Laupheim vor 15 Uhr bereits das Zimmer beziehen. Das schönste Zimmer der ganzen Reise erwartete uns. Sitzecke, begehbare Dusche, Einrichtung nach Feng Shui und Klimaanlage.
Auf der Suche nach einem offenen Biergarten wurden wir in ganz Laupheim nicht fündig, sodass wir unser verdientes Bier im »Milch- und Zucker-Café« einnehmen mussten.
Wir haben wiederum in unserem Hotel zu Abend gegessen, was wir überhaupt nicht bereuen mussten. Wir haben uns beide entschieden ein auf dem Grill zubereitetes Rib-Eye-Steak mit den hausgemachten Sössli zu bestellen. Kurz gesagt - das beste Fleisch, das wir auf unserer Reise genossen haben!
Etappe 13 Mittwoch , 03.08.2011
Laupheim - Pfrungen
·    81.18 Km
·       636 m Steigung
·       514 m Gefälle
·      16.5 Km/ Durchschnittsgeschwindigkeit
·           4 Std. 55 Min. Gesamtdauer
Der Wetterbericht für heute versprach nichts Gutes: Gewitterfronten mit starkem Regen in der zweiten Tageshälfte. Deshalb haben wir beschlossen früher loszufahren und den Wecker auf 7.10 Uhr gestellt. Schon um 6.30 Uhr waren wir aber purlimunter. Um 8.30 Uhr konnten wir bereits losfahren.
Im Lädele im Nachbardorf konnten wir auch noch unsere Bidons auffüllen. Zügig gings nun voran. Die prognostizierten Gewitterwolken im Nacken trieben uns zu Höchstleistungen. Die nun hügelige Landschaft forderte jetzt eindeutig unsere Kondition. Gegen Mittag verdunkelte sich der Himmel. Pünktlich um 12 Uhr sassen wir in einem Buswartehäuschen und liessen ein gewaltiges Gewitter mit Blitz und Donner direkt über uns hinweg ziehen. Schnell zeigte sich, dass der Regen nicht sofort aufhören würde und so montierten wir im Trockenen unsere bewährte Monsunausrüstung. Noch gute 30 nicht ganz einfache Kilometer standen uns bevor. Das Gewitter verzog sich langsam, der Regen blieb uns erhalten. Die eindrückliche Landschaft konnten wir daher gar nicht so richtig geniessen. Einige Kilometer vor Pfrungen hörte der Regen dann glücklicherweise auf.
So erreichten wir abgetrocknet aber zu früh (offizielle Öffnungszeit 16 Uhr) bereits um 14.30 Uhr unseren Gasthof zum Goldenen Kreuz. Gerne hätten wir jetzt warm geduscht. Stattdessen bereiteten wir uns auf 1,5 Stunden in der Kälte vor. Doch Rettung nahte in Form eines Tret-Hürlimann-Traktors mit dem Junior des Hauses darauf. Nachdem wir sein »Buuredütsch« verstanden hatten, gaben wir ihm zu verstehen, dass wir ein Zimmer bestellt hätten. Als er Umsatz witterte ( der Kleine war höchstens 5 Jahre alt!), schaltete er den Turbo ein und fuhr zu Mami. Zehn Minuten später standen wir dann schon unter der verdienten Dusche.
Kurz Beine hochlagern und relaxen, dann zum Vesper in die Gaststube. Der anschliessende Dorfrundgang fiel relativ kurz aus, denn das Dorf besteht aus etwa zwei Handvoll Häusern. Wir besuchten die mit wunderschönen Fenstern versehene Kirche und verweilten einige Minuten in der Stille.
In der charmanten Gaststube mit der Gastgeberin und der Bedienung, die wissen, was Kundenbetreuung heisst, haben wir ein für dieses Jahr zum letzten Mal üppiges, zu üppiges aber wohlschmeckendes Abendessen zu uns genommen. Damit wir sicher gut schlafen können, brauchen wir garantiert noch einen Absacker…
Etappe 14 Donnerstag , 04.08.2011
Pfrungen - Weinfelden
·    70.95 Km
·       624 m Steigung
·       823 m Gefälle
·      16.9 Km/ Durchschnittsgeschwindigkeit
·           4 Std. 11 Min. Gesamtdauer
Den Wecker hatten wir für heute Morgen nicht gestellt, da wir unseren letzten Tag noch richtig geniessen wollten. Doch wir hatten die Rechnung ohne die nahen Kirchenglocken gemacht. Die ganze Nacht stumm wie in Weinfelden, aber dann… Pünktlich um 6 Uhr läuteten sie den neuen Tag ein.
Also fuhren wir auch heute zeitig los. Anfangs kamen wir zügig voran, da es bergab ging. Doch schon bald folgte der stark coupierte Teil der Strecke. Durch das überaus romantische Tal der Rotach fuhren wir dem Bodensee entgegen. Dort hatte uns urplötzlich die Zivilisation wieder eingeholt. Nach nur einer halben Stunde in der Menschenmenge und im Verkehr, sehnten wir uns nach der Ruhe in den Neuen Bundesländern…
Nun gondelten wir im Strom der Massen Meersburg entgegen. Wir setzten mit der Fähre nach Konstanz über. Den restlichen Teil von Kreuzlingen nach Weinfelden fuhren wir auf dem schon vertrauten Weg über Siegershausen - Berg.
Kurz nach 14 Uhr trafen wir zu Hause ein. Ohne Blessuren und Velopannen, nur mit einem leichten Ziehen in den Oberschenkeln haben wir ein weiteres Abenteuer, das uns in Erinnerung bleiben wird, überstanden!!!
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Heidi + Joaquin Hurtado
CH-8570 Weinfelden
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